Stadtkapelle gibt sich bei 625-jährigem Jubiläum von Düsseldorf-Hamm die Ehre
Trostberg/Düsseldorf.
Musikalisch-bayerische Akzente hat die Stadtkapelle Trostberg auf ihrer Reise nach Düsseldorf-Hamm gesetzt.
Gemeinsam mit dem Düsseldorfer Stadtteil feierte die Musikgruppe dessen 625-jähriges Bestehen. Dass es die Kapelle auf ihrem Ausflug gleich nach Nordrhein-Westfalen verschlug, lag am Trostberger Neubürger und Stadtkapellen-Lyraspieler Andreas Nüchter, der aus Düsseldorf-Hamm stammt. Er ist eng mit der Schützenkompanie seines Heimatstadtteils verbunden und konnte deshalb die Einladung für die Stadtkapelle Trostberg zum Schützenfest im Hammer Jubiläumsjahr einfädeln. Ein musikalisches Freundschaftsprogramm erwartete die Trostberger Gruppe auf ihrem Vereinsausflug.
Herzlich war der Empfang in diesem überraschend ländlichen Düsseldorfer Stadtteil, in dem sich die Bewohner noch gegenseitig kennen und einen sehr engagierten Zusammenhalt im Vereinsleben pflegen. Die Trostberger waren in zwei kleinen hübschen Hotels untergebracht, die ihre Freude über die Gäste aus Bayern bereits mit einem Aushang zur Begrüßung und mit Fotos der Stadtkapelle in den Fenstern im Eingangsbereich des Hotels zum Ausdruck brachten.
Das Fest der „Schützenkompanie Liederkranz 1903“ dauerte fünf Tage und begann mit der „Fackeleinweihung“. Traditionelle Düsseldorfer Fackeln sind Themenwägen, die von Traktoren gezogen werden. Sie zeigen Motive, mit möglichst vielen beweglichen Teilen, die von innen beleuchtet sind. Zum Fackelzug am Samstagabend konnte der dörfliche Vorort die vielen Besucher aus Düsseldorf und Umgebung kaum fassen. Jeder Schützenverein der Düsseldorfer Vororte war dort mit einer „Fackel“ vertreten, die im Zug mit Musikgruppen, Fanfarenzügen und den jeweiligen Schützen mit ihren leuchtenden Laternen begleitet wird.
Der Stadtteil Hamm freute sich so sehr über den Besuch der Trostberger, dass er diese sogar mit Namen und Stadtkapellenwappen auf seiner Fackel 2019 verewigt hatte und sich beim Zug von der Stadtkapelle Trostberg musikalisch begleiten ließ. Die Freude über den Besuch aus Bayern war überall zu spüren und wer in Dirndl oder Lederhose unterwegs war, wurde erfreut gegrüßt. Auch in Düsseldorf werden Volksfest, hier Kirmes genannt, und Festzeltkultur gepflegt, freilich auf ganz andere Art und Weise. Die Trostberger gingen gern ein auf die hiesigen Gebräuche und ließen sich Altbier und Düsseldorfer Schmankerl wie „Himmel un Ääd (Himmel und Erde)“ – geröstete Blutwurst mit Kartoffelpüree, Apfelmus und Röstzwiebeln – schmecken.
Festlich war der Einzug ins Zelt, bei dem die Trostberger Stadtkapelle gemeinsam mit einer Düsseldorfer Kapelle im Eingangsbereich ein Ständchen spielte und beide Zugführer anschließend per Handschlag symbolisch den freundschaftlichen Charakter bekräftigten. Im Festzelt ergaben sich nach dem programmmäßigen Ablauf mit den traditionellen Zeremonien auch spontane Einlagen, bei denen vor allem die Trostberger Darbietungen begeistert beklatscht wurden, unter anderem bei dem ungeplanten Auftritt einiger Bläser gemeinsam mit der Partyband „Level 2 Party“.
Ausflüge und freie Zeit plante das Organisationsteam der Stadtkapelle im Programm mit ein. Bei einer Schifffahrt zeigte sich Altvater Rhein mit seinen Brücken, Uferpromenaden, Ausflugsschiffen und Lastkähnen von seiner schönsten Seite. Vom Schiff aus konnten die Musikanten ländliche Bereiche, historische Gebäude und moderne Großstadt im Wechsel wunderbar beobachten. An der Ausstiegsstelle im historischen Vorort Kaiserswerth machten sich die Besuchergrüppchen auf Entdeckungsreise, besuchten Marktstände und hübsche Läden und genossen ein Eis im gemütlichen Café am Eck oder ein kühles Alt unter schattigen Kastanien am Rheinufer.
Ein Tagesausflug führte nach Köln. Nach der zweistündigen, informativen und humorvollen Stadtführung schwärmten die Trostberger Reisenden frei aus und gestalteten ihren weiteren Kölnaufenthalt individuell. Am Abend folgte mit dem gemeinsamenBesuch von Kirmes und Festzelt ein herzlicher Abschied von den Schützen und Freunden in Düsseldorf-Hamm.
Gemeinsam mit der Stadtkapelle Trostberg fuhren auch die Blasmusikfreunde aus Palling, Altenmarkt, Kirchweidach und Kirchdorf bei Haag auf dem Ausflug mit. Auf der Heimfahrt ließ sich die Reisegruppe beim Zwischenstopp in Würzburg im „Alten Kranen“ am Mainufer mit fränkischen Spezialitäten verwöhnen. So manch einer nutzte anschließend die Zeit zu einem kleinen Spaziergang am Main, mit herrlichem Blick von der alten Mainbrücke aus auf die Feste Marienberg, die Wallfahrtskapelle „Käppele“ und die Weinberge.